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Jutta Schütz: Ihr habt mein Weinen nicht gehört. Hilfen für suizidgefährdete Jugendliche. Herder spektrum. 
Verlag Herder Freiburg i.B. 2002
Broschiert, 124 Seiten, ISBN 3-451-05307-1, Fr. 12.00

Zu einer dauerhaften Suizidvorbeugung gehört auch die Reflektion. Der Gefährdete muss über den Sinn seines Lebens nachdenken, und die Tat muss ihm und seinen Mitmenschen verständlich gemacht werden. Nur so wird die belastete Situation entkrampft und die Gefahr, den Suizidversuch zu wiederholen, geringer. Das Leben ist Gnade und Aufgabe. Glück lässt sich genauso wenig kaufen wie Liebe. Aber es lohnt sich auch heute noch, ein Apfelbäumchen zu pflanzen.

 

Wenn junge Menschen lieber sterben als leben wollen. Warum junge Menschen freiwillig den Tod wählen. Was wir tun können. Das sind drei Hauptüberschriften des kleinen, praxisbezogenen Bändchens. In diesen drei Kapiteln finden sich sehr konkrete Beispiele, hilfreiche Fragen und Antworten. Früchte aus der reichen Therapieerfahrung und auch aus der Lebenserfahrung als betroffene Mutter.

Was wir tun können – das ist die Frage, die brennt! Jutta Schütz zeichnet mit den Kapiteln Die Eltern, Die Gesellschaft, Die Therapie und Die Hilflosigkeit sehr differenzierte, wirklichkeitsnahe Lebenssituationen. Konkrete Hinweise und eine starke Symbolgeschichte führen u.a. zum Zitat von Romain Gary: „Im Augenblick der Verzweiflung zählt nicht, was richtig oder falsch ist, sondern was uns hilft, weiter zu leben“. 
Die Autorin formuliert zum Schluss einen Fragebogen für Suizidgefährdete und gibt genaue praktische Anweisung zur Selbsthilfe mittels Schreiben. (siehe folgenden Text)
 

Selbsthilfe mit vier Blättern.

(Nach der Anleitung von Jutta Schütz, im Buch Ihr habt mein Weinen nicht gehört, Seite 108/109)

Lege vier weisse Blätter und einen grossen schwarzen Filzstift vor dich hin.

Auf das erste Blatt schreibe Dinge, die in deinem Leben keinen Platz mehr haben. Alles was dich quält. bedrückt oder mit dem du nicht mehr fertig wirst, Dinge, die du nicht mehr gebrauchen kannst. Wiederhole noch einmal deinen ganzen Schmerz. Du kannst das Blatt auch quer beschreiben oder in den Ecken anfangen. Es ist ganz egal, aber lass dir Zeit.
Dann nimm dieses Blatt Papier, halte einen Streichholz daran, verbrenne es, wirf die Asche in die Toilette und spüle sie herunter. Oder lasse sie vom Winde verwehen. 
Mache jetzt einen Spaziergang oder unternimm eine Arbeit, bei der du dich körperlich verausgaben kannst.

Auf das zweite Blatt schreibe alle deine Wünsche. Auch wenn sie dir noch so unsinnig vorkommen. Alles das, was du ganz tief in deinem Herzen wünschst. Dieses Blatt pinnst du an einen Platz, auf den oft dein Blick fällt. Immer wenn du Wünsche hast, schreib sie dazu. Wenn sich einige erfüllt haben, streich sie aus. 
Schreibe auch Nichtigkeiten und Kleinigkeiten auf.

Auf dem dritten Blatt erstellst du eine Liste, was in deinem Leben wichtig ist. Schule, Freunde, dein Zimmer, Freizeit usw. Lass dir noch mal alle Orte durch den Kopf gehen, an denen du glücklich warst. Lieblingsplätze, Schwimmbad, nimm auch alle Menschen dazu, Eltern, Freunde, Kollegen. Auch deine Aktivitäten, die zu deinem Leben gehören. Deine Haustiere, Stereoanlage, aber auch das Spielzeug vergiss nicht. 
Jetzt nimmst du in Gedanken Abschied und denkst daran, wie andere auf deinen Tod reagieren würden. Wenn du Rache nehmen willst, ist Suizid nicht das richtige Mittel. Es gibt keinen Menschen, der dieses Opfer wert wäre!

Schreibe auf dem vierten Blatt Abschiedsbriefe an Menschen, die du magst, aber auch an deine Feinde.Schreibe alles, was du sagen willst, was dich bewegt, auch deine Wut und deine Verzweiflung. Die Briefe sind nicht zum Abschicken gedacht, aber sie werden dich erleichtern. Lass deine Wut und Aggression raus, aber auch deine Trauer. 
Wenn es zu viel wird, reagiere dich ab, schlage mit den Fäusten auf ein Kissen ein oder nimm einen Tennisschläger oder ein Holzscheit. Trampele mit den Füßen, schreie und weine, gehe joggen und tobe dich aus.

Lies alles mehrere Male aufmerksam durch, was du geschrieben hast. Überlege dann, ob Suizid wirklich immer noch der einzige realistische Ausweg ist.

Fragebogen für Suizidgefährdete von Jutta Schütz

  • Wie fühlst du dich?
  • Fühlst du dich traurig, niedergeschlagen, müde und verzweifelt?
  • Fühlst du dich lustlos, ausgelaugt und ausgebrannt?
  • Fühlst du dich gehetzt, getrieben und kannst nicht stillsitzen?
  • Fühlst du dich nervös, konzentrationsschwach und müde ?
  • Fühlst du dich ungebraucht, missverstanden und in die Ecke geschoben?
  • Fühlst du dich wertlos, dumm und zu nichts nutze?
  • Fühlst du dich überflüssig und hast das Gefühl, es wäre besser, wenn du tot wärst?

Falls du fünf von den sieben Fragen mit ja beantwortest, musst du einen Arzt oder einen Therapeuten aufsuchen. Vielleicht steckst du in einer Depression.

Denke zurück:
Wann hattest du zum ersten Mal den Gedanken, keine Lust mehr am Leben zu haben?
Wie alt warst du?
Wo warst du?
In welche Klasse gingst du?
Welche Probleme quälten dich damals?
Was war der Auslöser?
Wurde der Gedanke immer stärker, nicht mehr leben zu wollen?
Was empfandest du in dieser Zeit?

Mach dir Gedanken und schreibe alles auf.

Und jetzt? – Erzähle das alles einem Menschen, dem du vertraust. 
Wenn du es nicht erzählen willst oder erzählen kannst, mach weiter:
Schreibe die heutigen Gefühle auf. Schreibe deine Angst, deinen Zorn, deine Verzweiflung, schreibe auf, wie es dazu gekommen ist, dass du nicht mehr leben willst. 
Achte darauf, was du schreibst:

„Ich will so nicht weiterleben“ - und nicht - „ich will nicht weiterleben“.

Schreibe immer wieder den Satz: Ich will so nicht weiterleben.

Du musst in erster Linie dein Bewusstsein ändern. Die Realität ist nicht wie im Märchen. Du kannst so viele Frösche küssen oder an die Wand werfen, wie du willst, verwandelt hat sich noch kein einziger. Wirkliche Verwandlungen kön¬nen nur von dir kommen. Du musst dich aufmachen und mit Menschen reden - mit deiner Familie, Freunden, Lehrern. 
Denke an die Bremer Stadtmusikanten. Sie machten sich auf den Weg und meinten: "Etwas Besseres als den Tod fin¬den wir überall." 
Wenn du Hilfe brauchst, wende dich an einen Arzt oder Therapeuten, dem du vertrauen kannst.

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You can find many good articles about depressions and suicide prevention on the following website:

www.psychologyinfo.com
 

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